Usedom: Ferien im Strandkorb
In dem Jahr 1882 wurde der Strandkorb „erfunden“. Nach all der Zeit folgt eine Liebeserklärung an diesen treuen Strandbegleiter, der an der Ostsee erfunden wurde.
Sehr gemütlich, wenn man die Wellen an der Ostsee vom Strandkorb aus beobachtet. Ein Strandkorb ist wie ein Zuhause auf Zeit – noch dazu eins mit Meerblick. Er schützt vor Sonne, vor Wind und Kälte, vor neugierigen Blicken und auch vor Sandstürmen, mit denen allerdings eher selten zu rechnen ist. Die Liege muss nicht, wie im Hotel früh morgens am Pool, mit dem Handtuch reserviert werden, denn die Strandkorbmiete ist meistens gleich für ein paar Tage – das entspannt.
Und Thomas Mann nannte diese typisch deutsche Erfindung ein “eigentümlich bergendes Sitzmöbel“. Und damit hatte der Schriftsteller, der gern im Strandkorb sitzend an seinen Romanen arbeitete, recht. Denn ein Strandkorb ist für die Urlaubszeit wie:
Eine Zweitferienwohnung mit Meerblick
Morgens gemütlich durch den Ostseesand stapfen, es gibt keine Eile, denn der Strandkorb wartet auf einen. Er ist ein verlässlicher Urlaubsbegleiter. Und wenn es doch mal zu eng wird mit ihm, dann gibt es viele Freizeitmöglichkeiten: Eine Runde baden, eine Sandburg bauen oder auf einen Spaziergang am Wasser – den endlosen Horizont fest im Blick.
Abends – oder in der Mittagspause – wird das Mini-Strandhäuschen zugeschlossen, alles in den Schubladen verstaut, die tagsüber als ausziehbare Ruhepolster für die Beine dienen, noch ein paar Utensilien: den Krimi, das Softball-Set oder Schippe und Förmchen. Und manchen Ostseeurlaubern gefällt das Leben im Strandkorb so gut, dass sie sich hinterher einen für zu Hause bestellen. Modelle gibt’s fast wie Sand an der Ostsee: für Kinder, als Cabrio, für eine ganze Sportmannschaft … In Deutschlands ältester Strandkorbmanufaktur Korbwerk auf Usedom sind viele Exemplare anzuschauen.