Ein musikalischer Gottesdienst mit Abendmahl und Joseph Haydns „Die letzten sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze“, Pastor Olav Metz & dem Morpheus Streichtrio
Ostern gilt konfessionsübergreifend als das zentrale Ereignis im Kirchenjahr. In unzähligen Oratorien wird es nacherzählt und musikalisch auf einer höheren Ebene erfahrbar. Werke explizit zu den letzten sieben Worten hingegen sind in erster Linie Deutungen. Die musikalische Auslegung ist bei Joseph Haydn in einer Eindringlichkeit gelungen, die auch nach Jahren der Arbeit daran immer wieder erstaunt und erschüttert. Haydn selbst hielt die Auftragskomposition für die Kathedrale zu Cádiz aus dem Jahre 1785 für eine seiner gelungensten und arbeitete sie für Sinfonieorchester auch für Streichquartett und Klavier, sowie 1796 als Oratorium um.
Als Konzert mit einleitenden Erläuterungen, liturgisch eingebettet oder als Andacht mit wechselseitiger Betrachtung der Worte durch Predigt und Musik - es gibt viele Möglichkeiten sich auf „diesen Haydn“ einzulassen, der so nichts gemein hat mit dem braven „Papa Haydn“ oder dem großen Innovator der absoluten Musik. Dieser hier zeigt seine ungeschönte Sichtweise (Hörweise) auf die rohe Verzweiflung der Kreuzigung selber und zeitgleich deren Überwindung.
Das Morpheus Streichtrio wurde 2017 gegründet und vereint drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. MinJung Kang (Violine), Miguel Ángel Lucas (Viola) und Uwe Hirth-Schmidt (Violoncello) haben all das gemein, was schon hunderte Male in Biographien geschrieben wurde: Wettbewerbserfolge, Zusammenarbeit mit Top-Instrumentalisten etc. Vor allem aber, und das muß die erste Motivation für jeden sein, der mit diesen Qualifikationen einen solch abenteuerliches Leben wagt, teilen sie eine tiefe Faszination für Musik.