Chancen und Herausforderungen. Koloniale Bezüge in historischen Gemälden. Ein Vortrag von Carolin Alff, Kunsthistorikerin
Staatliches Museum Schwerin zu Gast im Kulturforum
Chancen und Herausforderungen. Koloniale Bezüge in historischen Gemälden.
Ein Vortrag von Carolin Alff, Kunsthistorikerin
Das Gemälde „Erbprinz Friedrich Ludwig von Württemberg und Henriette Marie von Brandenburg-Schwedt“ von Antoine Pesne ist eines der bekanntesten Gemälde des 18. Jahrhunderts im Staatlichen Museum Schwerin. Es zeigt neben dem Paar eine Schwarze Frau als Begleitfigur, eine junge Dienerin, die ein warmes Getränk anreicht. Woher kommt sie? Wie heißt sie und wie lautet ihre Geschichte? Das sind Fragen, die bislang oft unbeantwortet blieben. Fragen, mit denen sich nun die neuere Forschung intensiv beschäftigt.
Im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Schlösser.Preußen.Kolonial. Biografien und Sammlungen im Fokus“ konnte Carolin Alff zahlreiche koloniale Bezüge am preußischen Hof erforschen und somit auch die Begleitfiguren erstmals in den Mittelpunkt rücken. Über archivalische Recherchen ließen sich wichtige Daten ermittelt, wie Taufe, Heirat und Sterbetag. Auch über Herkunft, Beschäftigung und Entlohnung konnte sie einiges in Erfahrung bringen. Häufig wurden diese Menschen aus dem Versklavungshandel angekauft und dienten an europäischen Fürstenhöfen.
Die Ausstellung hat Diskussionen entfacht, die teils emotional geführt wurden und noch längst nicht beendet sind. Ausgehend von ihren Recherchen will Carolin Alff den Fokus auf ausgewählte Gemälde richten. Dabei wird sie auch die Chancen und Herausforderungen vorstellen, die eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit kolonialer Vergangenheit für die Museen mit sich bringt.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der beliebten Rendezvous-Reihe des Staatlichen Museums Schwerin statt und ist eine Kooperation mit dem Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus. Tickets für die Veranstaltung sind für 5,- EUR pro Person im Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus erhältlich.