Ausstellung zeigt Werke von Ernst Barlach und Hans Wewerka, die die inspirierende Beziehung Wewerkas zu seinem Lehrer Ernst Barlach erstmals enthüllt.
Figurative Darstellungen, die sich dank ihrer motivischen Bandbreite auf verschiedene soziale Milieus sowie menschliche Grundemotionen beziehen, bilden das Hauptsujet sowohl des berühmten Bildhauers Ernst Barlach (1870–1938) als auch seines zeitweiligen Schülers Hans Wewerka (1888–1915). Der im heutigen Tschechien geborene Wewerka besuchte die Königliche Keramische Fachschule in Höhr während Barlach dort als Lehrer tätig war. Dessen Unterricht und Arbeiten inspirierten Wewerka in seinem künstlerischen Schaffen nachhaltig, so dass Barlach, neben dem Niederländer Joseph Mendes da Costa (1863–1939) und dem Deutschen Rudolf Bosselt (1871–1938), zu einem wichtigen stilistischen Vorbild für seinen jungen Schüler wurde. Bis 1914 entstanden fünfzig kleinformatige Steinzeugplastiken aus der Hand Wewerkas, die in individuellen Darstellungen von seinen Beobachtungen des Alltags sowie des öffentlichen Lebens erzählen. Der Erste Weltkrieg beendete die vielversprechende Karriere des jungen Keramikers. Wewerka verstarb mit 27 Jahren in einem Feldlazarett in Frankreich.
Die Ausstellung stellt erstmalig die überlieferten Arbeiten Wewerkas der Öffentlichkeit vor und lässt anhand ausgewählter Werke Barlachs, Bosselts und da Costas deren Vorbildfunktion für den angehenden Bildhauer eindrücklich nachvollziehen. Ergänzend wird Barlachs Situation vor und nach seiner kurzen Lehrtätigkeit in Höhr beleuchtet und so sein Wirken um 1904/05 in seinem Œuvre verortet.