Von der "Inselkirche" zur "Stadtkirche".
Die Kirche der Inselstadt Malchow ist mit ihrer aufregenden Geschichte als Wahrzeichen bekannt. Bevor das Gotteshaus an seinem heutigen Standort errichtet wurde, befand es sich auf der Insel nahe dem Rathaus.
Aufgrund des schlechten baulichen Zustands dieser „Inselkirche“ und des morastigen Untergrundes beschloss der damalige Pastor Ferdinand Stolzenburg eine Initiative ins Leben zu rufen, um eine neue Kirche auf dem Festland zu erbauen, denn dort war die Mehrzahl der Bevölkerung bereits hingezogen. Allerdings bekam seine Idee weder vom Bürgermeister noch vom Magistrat eine Zustimmung, sodass er sich auf die Suche nach einflussreichen Investoren machte, die ihm zu Geld und Erfolg verhelfen sollten. Seine Partner wurden schließlich der Großherzog Friedrich Franz II., sowie 14 wohlhabende Malchower, die ihm eine Finanzierung des Neubaus sicherten.
Nach Plänen von Georg Daniel wurde die Kreuzkirche mit drei Eingängen im Turm und den Nebenflügeln 1873 feierlich eingeweiht. Sie befindet sich seither am alten Friedhof neben der Gertraudenlinde. Bis 1886 blieb Stolzenburg Pastor in seiner Kirche und gewann viele Einheimische für sich, sodass seit 1898 ein Portrait des „Erbauers“ im Altarraum thront.
An der neugotischen Kirche wurde in den vergangenen Jahren immer gebaut und saniert, so zum Beispiel bekam sie 1956 drei neue Glocken, 1998 ein neues Dach und 2002 auch ein neues Kreuz auf dem Dachreiter. Das Gelände der Kirche, der sogenannte Stadtpark, wurde 2021 um einen Spielplatz erweitert.
Seit 1989 steht die Kirche auch politisch im Vordergrund. Die erste Friedensandacht mit Demonstration fand am 27.10. desselben Jahres statt. Außerdem wurden die Partnerschaftsverträge mit der Stadt Quickborn und dem Amt Langballig 1990 in der Stadtkirche geschlossen. Auch zur 775 Jahresfeier der Stadt wurde dort eine Messe abgehalten.
Heute finden in der Kirche Gottesdienste der evangelischen Kirchengemeinde, sowie abwechslungsreiche Ausstellungen und Konzerte statt.