Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Ursprünge entdecken: Eine Reise von den Anfängen der Erde bis zur Entstehung der Menschheit“
von Professor Dr. Martin Meschede (Universität Greifswald, Institut für Geographie und Geologie) und Professor Dr. Christian von Savigny (Universität Greifswald, Institut für Physik)
Vor 4,57 Milliarden Jahren kollidierten im noch jungen Sonnensystem zwei Planeten miteinander. Durch ihre Verschmelzung entstand das heutige Erde-Mond-System. Weil der Erdkörper der Gravitation unterworfen war, sanken schwere Elemente nach unten und bildeten den Erdkern, während sich leichte Elemente im Erdmantel und der äußeren Lithosphäre ansammelten. Wie kam es dazu, dass der ursprünglich homogene Erdkörper heute in 5 unterschiedliche Sphären eingeteilt ist und sich auch weiterhin infolge plattentektonischer Prozesse ständig verändert?
Die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre ist heutzutage sehr genau bekannt und bereits Gegenstand des Schulunterrichts. Neun Gase machen 99,9999 Prozent des Volumens der Atmosphäre aus: Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf, Kohlendioxid, die Edelgase Argon, Neon, Helium und Krypton sowie Methan. Das restliche Millionstel besteht aus hunderten bis tausenden von Spurengasen. Aber warum besteht die Atmosphäre zu etwa 78% aus molekularem Stickstoff oder zu etwa 1% aus Argon? Wie hat sich die Erdatmosphäre seit der Entstehung der Erde entwickelt und wie entstand die heutige moderne Atmosphäre?
Martin Meschede hat an der Universität Hannover und an der Technischen Universität München studiert. Er promovierte an der Universität Tübingen und habilitierte sich dort 1994. Seit 2001 ist er Professor für Regionale und Strukturgeologie an der Universität Greifswald. Er ist derzeit der Präsident der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologischen Vereinigung (DGGV). Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den Gebieten der Plattentektonik, der marinen Geologie, Geodynamik, Strukturgeologie und der regionalen Geologie Mittelamerikas, des Ostpazifikraumes sowie des nördlichen Mitteleuropas. Neben zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen hat er u. a. das inzwischen weit verbreitete Lehrbuch „Geologie Deutschlands“ und zusammen mit Wolfgang Frisch, Tübingen/Wien, das Lehrbuch „Plattentektonik“ verfasst.
Christian von Savigny hat an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und an der York University (Toronto) Physik und Atmosphärenwissenschaften studiert. Er promovierte 2002 an der York University und habilitierte sich 2009 am Institut für Umweltphysik der Universität Bremen. Seit 2012 ist er Professor für Umweltphysik an der Universität Greifswald. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen stratosphärische und mesosphärische Aerosole, vulkanische Auswirkungen auf die Atmosphäre, Airglow sowie die Fernerkundung der Atmosphäre im optischen Spektralbereich.
Moderation: Dr. Christian Suhm