Kanu und Camping: Outdoor-Abenteuer in der Mecklenburgischen Seenplatte

Veröffentlicht: 23. Januar 2024

Naturbelassene Kanäle verbinden die Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte, © TMV/Witzel

Veröffentlicht: 23. Januar 2024

Kanu und Camping – für Miri und Michael von Outdoornomaden immer ein Erlebnis, besonders dann, wenn man neue Wasserwege in der Mecklenburgischen Seenplatte erkundet. Dafür haben sie sich im Vorfeld Campingplätze auf der Route rausgesucht und fantastische Tage im Spätsommer erlebt.

Schwäne ziehen friedlich ihre Bahnen, während wir uns mit sanften Paddelschlägen durch einen der zahlreichen Kanäle der Mecklenburgischen Kleinseenplatte bewegen. Es ist Mitte August und der Sommer zeigt sich nochmal von seiner schönsten Seite. Wir wollen das Wetter daher einmal nutzen und euch ein paar Impressionen unserer Kanu- und Camping-Tour im wunderschönen Mecklenburg-Vorpommern zeigen.

Stationen der Kanu-Camping-Tour: 

  • Naturcampingplatz „Bolter Kanal“
  • Jugendherberge von Mirow
  • Campingplatz am Gobenowsee
  • Campingplatz am Drewensee
  • Familienpark des kleinen Labussees
  • Campingplatz „Hexenwäldchen“
Pure Natur in der Mecklenburgischen Seenplatte, © TMV/Outdoornomaden

Siebentägiges Kanu- und Campingabenteuer beginnt

Der Start unserer Tour ist der Naturcampingplatz „Bolter Kanal“. Nach einem leckeren Porridge packen wir unsere wasserdichten Packsäcke ins Kanu und beginnen unseren siebentägigen Trip. Es ist 9 Uhr 30 und bereits jetzt sind es 22 Grad. Heute soll es einer der heißesten Tage des Jahres werden und wir freuen uns, dass wir stets die Option haben ins kühle Nass zu springen. Diese Möglichkeit nutzen wir bereits eine Stunde später und ganz ehrlich: es ist eher ein lauwarmes Nass. Doch darüber wollen wir uns wirklich nicht beschweren. 

Wir sind seit nunmehr zwei Stunden mit dem Kanu unterwegs. So langsam haben wir unseren Takt gefunden und dadurch fällt uns das Paddeln deutlich leichter als in den ersten 30 Minuten. Langsam kommt bei Miri der Hunger durch und wir entscheiden uns in einem der zahlreichen Cafés entlang der Strecke anzuhalten und eine Kleinigkeit zu essen. Das können wir euch auch wärmstens empfehlen, da viele dieser Cafés und Imbisse wirkliche Unikate sind und sich extrem viel Mühe geben, um ihre Gäste bestmöglich zu verpflegen. 

Nur noch 1,5 Stunden trennen uns von unserem heutigen Ziel, der Jugendherberge von Mirow. Nachdem wir nochmal die Wasserkarte gecheckt haben, entscheiden wir uns für einen weiteren Badestop an Land zu gehen. Überprüft das ebenfalls, bevor ihr anlandet, denn es gibt auf dieser Route zahlreiche Naturschutzgebiete, in denen es verboten ist. 

Schließlich erreichen wir unser heutiges Ziel. Kaum steht unser Zelt, beginnt es zu regnen. Glücklicherweise sitzen wir zu diesem Zeitpunkt bereits im gemütlichen Aufenthaltszimmer der Jugendherberge und genießen das leckere Abendessen. Anschließend geht es gesättigt und glücklich ins Zelt. 

Beim Camping immer den Blick auf den See, © TMV/Outdoornomaden

Neuer Tag, neues Abenteuer beim Wasserwandern

Campingplatz am Gobenowsee

Nach einem wirklich leckeren Frühstück beladen wir das Kanu und paddeln wieder. Auch dieser Tag soll laut Wetterbericht sehr sonnig werden. Das Ziel heute ist der 17 Kilometer entfernte Campingplatz am Gobenowsee

Nur wenige Minuten nach unserem heutigen Start kommen wir direkt durch Mirow und entscheiden uns hier noch ein paar Essensvorräte aufzufüllen, da wir in den darauffolgenden Tagen nur wenige Möglichkeiten für einen großen Einkauf beim Wasserwandern finden werden. Und essen ist uns bei einer Outdoortour extrem wichtig. Genau deswegen gibt es jetzt noch schnell ein Eis bevor es wieder weitergeht. 

Unterwegs halten wir am Rande eines Kanals und kommen mit einer Familie ins Gespräch, welche ebenfalls auf einer mehrtägigen Tour unterwegs ist. Durch Zufall erfahren wir, dass sie nur wenige Kilometer von unserem Geburtsort entfernt wohnen. Es ist immer wieder interessant zu erkennen, dass die Welt manchmal wirklich klein ist. Nachdem die vier wieder in ihre Kanus steigen, bleiben wir noch etwas sitzen und genießen es im Schatten zu sein. 

Auch heute vergeht die Zeit wirklich wie im Flug. Am Gobenowsee angekommen schlagen wir unser Zelt auf und entscheiden uns dafür, direkt Spaghetti mit einer selbstkreierten Tomatensauce zu essen. Nudeln können wir bei solchen Touren immer empfehlen, da sich die meisten Zutaten sehr lange halten. Der Sonnenuntergang ist heute wirklich faszinierend und wir schauen gebannt, wie die Sonne hinterm Horizont verschwindet. 

Unterwegs auf den Seen der Mecklenburgischen Seenplatte, © TMV/Outdoornomaden
Unterwegs auf den Seen der Mecklenburgischen Seenplatte
Natürliche Kanäle verbinden die Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte, © TMV/Witzel
Natürliche Kanäle verbinden die Seen in der Mecklenburgischen Seenplatte
Entspanntes Outdoor Kochen beim Camping, © TMV/Outdoornomaden

Kanutour mit Rückenwind

Auf dem Weg zum Campingplatz Drewensee

Am nächsten Morgen starten wir deutlich früher, da wir heute eine Schleuse passieren und noch nicht wissen, ob wir warten müssen oder gleich geschleust werden können. Weiterhin wollen wir der Mittagssonne entgehen und bereits kurz nach 12 Uhr am nächsten Campingplatz sein. Gesagt und getan. An der Schleuse haben wir das Glück, gleich im ersten Durchgang geschleust zu werden. 

Keine zwei Stunden später sind wir am heutigen Ziel angekommen. Ganz entspannt bauen wir unser Zelt auf und lesen in einem schattigen Platz ein wenig, bevor wir schließlich etwas essen. Am nächsten Morgen, während einige Camper gerade dabei sind zu frühstücken, geht es für uns bereits mit sanften Paddelschlägen in Richtung Drewensee. Heute haben wir sogar Rückenwind und sind dadurch weitaus schneller als die letzten Tage. 

Trotz aller Leichtigkeit plagt uns bereits nach drei Stunden starker Hunger und dadurch entscheiden wir uns bei einem Fischer anzuhalten und etwas zu essen.  Entlang der Kanäle findet man etliche Fischer und kann bei einem kühlen Getränk und bester Aussicht einen fangfrischen Fisch genießen. Besser geht es eigentlich nicht. Hier hat Tradition noch eine große Bedeutung und Ihr bekommt tatsächlich Fisch aus den Gewässern vor Ort. 

Am Campingplatz am Drewensee angekommen schlagen wir unser Zelt direkt am Wasser auf und heute sind wir bei weitem nicht die einzigen Wasserwanderer. Zwei große Gruppen campen heute ebenfalls hier. Interessanterweise lernen wir ein paar Kanuten aus Dänemark und England kennen. Tja, nicht nur für uns ist die Kleinseenplatte eine wirklich paradiesische Region. 

Campen direkt am Wasser auf Naturcampingplätzen, © TMV/Outdoornomaden

Muskelkater gehört zum Wasserwandern einfach dazu

Campingplatz "Ihr Familienpark"

Mit frischen Brötchen und einer Tasse Kaffee startet ein weiterer Tag unserer Kanu- und Campingtour. Muskelkater gibt uns das tolle Gefühl, die letzten Tage wirklich etwas für unseren Körper getan zu haben. Für uns gibt es nichts Schöneres, als Outdoorsportarten zu betreiben. Das Ziel des heutigen Tages ist der Familienpark des kleinen Labussees. Da wir heute ein wenig Gegenwind haben, sind wir über die kurze Etappe ganz glücklich. 

Nach gut einer Stunde kommen wir bereits an einer Schleuse an. An dieser werden wir jedoch nicht geschleust, sondern müssen mittels Lore das Kanu mit Muskelkraft auf die andere Seite bringen. Das hört sich anstrengender an als es letztlich ist. Der Spaßfaktor ist dabei nämlich ebenfalls ziemlich hoch. 

Einen Badestopp später sind wir am wunderschönen Familienpark angekommen. Direkt nach der Ankunft bauen wir unser Zweipersonenzelt auf. Nach wenigen Minuten merken wir, dass es eine richtig gute Entscheidung war. Wie aus dem Nichts ziehen Regenwolken über uns auf und in den nächsten 1,5 Stunden regnet es ununterbrochen. Glücklicherweise können wir nach dem Regenguss die Zeit noch etwas nutzen und spazieren zu einer tollen Badestelle, welche etwa 700 Meter vom Familienpark entfernt ist. Hier lassen wir schließlich den Abend ausklingen. 

Camping mit Blick auf dem See auf dem Naturcampingplatz Hexenwäldchen, © TMV/Outdoornomaden

Mit dem Kanu durch naturbelassene Kanäle

Der letzte Tag beginnt und wir sind erstaunt darüber, wie schnell die Zeit vergeht. Sieben Tage klingen normalerweise echt lang, letztendlich verging die Zeit aber wie im Flug. Auch heute versuchen wir möglichst frühzeitig aufzubrechen. Wir genießen die Ruhe der frühen Morgenstunden und entgehen somit auch einmal mehr den heißen Temperaturen der Mittagshitze. 

Trotz leichtem Gegenwind kommen wir ziemlich schnell voran. Noch eine letzte Schleuse trennt uns vom Zielcampingplatz. Wir durchqueren noch zwei kleinere Seen und anschließend geht es für uns in einen kleinen, malerischen Kanal. Doch weit kommen wir nicht, der Kanal führt in diesem Jahr zu wenig Wasser und daher müssen wir aussteigen und das Kanu durch den Kanal ziehen. Wir haben wahrscheinlich einfach zu viel gegessen. Naja, ich nutze die Gelegenheit und lasse Miri mal beweisen wie stark sie wirklich ist. Ihr müsst wissen, dass sie immer wieder behauptet, sie sei wirklich stark. 

Jetzt sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Campingplatz „Hexenwäldchen“. An dieser Stelle ist die Havel nur etwas breiter als zwei Kanus und somit herrscht auf den letzten Kilometern noch einmal eine ganz besondere Stimmung. Am Campingplatz angekommen, suchen wir uns einen tollen Platz direkt am Wasser. Leicht geschützt durch die Bäume, bietet es uns den perfekten Spot. Unser Kanu geben wir ebenfalls gesäubert ab.

Nach einer grandiosen Woche in unserem Lieblingsbundesland freuen wir uns schon jetzt auf eine weitere Kanu- und Campingtour auf der Kleinseenplatte. Man kann sich bei solch einem Abenteuer wieder auf den Moment konzentrieren und durch den digital Detox die Stille der Natur genießen. Wir haben die Ruhe und die Naturbelassenheit der letzten Tage sehr zu schätzen gelernt und können jedem eine mehrtägige Paddeltour in diesem Naturparadies empfehlen. 

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