Judith Jakob & Joachim Jezewski suchen das verlorene Paradies in lyrischen Gärten — Musik von Schubert, Debussy und Skrjabin.
Im Grünen – Der lange Weg vom Paradies in den Schrebergarten
Judith Jakob (Sprache, Gesang) und Joachim Jezewski (Klavier)
Donnerstag, 4. Juni 2026 | 19 Uhr | Rhododendronpark (Konzertpavillon)
– anlässlich der Literaturwoche 2026 –
Gärten, Parks, Grünanlagen umgeben uns. Und wir halten uns im Grünen auf, um zu entspannen, zur Ruhe zu kommen oder auch, um den Spaten in die Hand zu nehmen und selbst zu gärtnern.
Und schon ganz am Anfang war – ein Garten, der Garten Eden, das Paradies, aus dem wir Menschen vertrieben wurden. Die Bibel berichtet davon, aber auch die ersten Bücher anderer Kulturen berichten von grünen, bepflanzten Oasen. Die hängenden Gärten der Semiramis etwa zählten zu den sieben Weltwundern.
Im Zeitalter der Renaissance beginnt mit der Lyrik und Prosa des Barock dann die eigentliche »Gartenliteratur«; die europäischen Fürsten ließen riesige Gärten und Parks anlegen, dort wurde die Natur gezähmt, diese Anlagen dienten dazu, den Glanz der Herren wiederzuspiegeln. Den Dichtern allerdings gefallen diese Parks erst wieder, als sie nach englischem Vorbild in Gärten zurückverwandelt wurden.
Goethe hatte sein Gartenhäuschen, Hesse betrachtete den Garten seines Wohnhauses in Montagnola sogar als zweiten Arbeitsraum.
Judith Jakob (Sprache, Gesang) und Joachim Jezewski (Klavier), die schon seit vielen Jahren gemeinsam mit verschiedenen musikalischen Lesungen auftreten, machten sich an diesem Abend auf die Suche nach dem verlorenen Paradies; sie schlenderten durch lyrische Parkanlagen und Schrebergärten und beguckten sich die Blüten und Schmetterlinge, die in unzähligen Versen besungen wurden. Musik von Schubert, Debussy und Skrjabin bildete den Klangteppich dazu.
Die Welt, ein Garten – Friedrich von Logau
Ein Garten ist die Welt (der Mensch, der ist ein Kraut),
Drin Unkraut man vielmehr, als nütze Kräuter schaut.
Die Rheinische Post schrieb am 20. März 2018:
»Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gen Osten und setzte Menschen hinein«: Man hätte ihnen durchaus noch länger als zwei Stunden zuhören können bei ihrer musikalischen Lesung, die dort begann, wo alles begann: Im Garten Eden, dem Paradies, aus dem die Menschen vertrieben worden sind. Dass die Gärten in den Büchern oft ganz anders aussehen als die im wirklichen Leben, dem konnten die Besucher kopfnickend zustimmen. »Stimmt«, hätte man Judith Jakob auch immer wieder zurufen können, als sie von ihrem Besuch im Gartenbedarfsfachgeschäft erzählte, dem »Paradies der Samentütchen«. Rosa und weiße Blumenbilder lächelten die willenslose Käuferin an, die für ein paar Cent den Garten Eden um sich herum wachsen sah.
Und dann wird getan und gemacht, und die Körnchen werden in unzählige Töpfchen gepackt, und die Katze wird von der sonnigen Fensterbank vertrieben, weil da das meiste Licht ist, und später werden die Keimlinge in die Erde gesetzt, und abends tut das Kreuz weh, und dann kommt Blumenfeind Nummer eins, die Schnecke, ihm dicht auf den Fersen Feind Nummer zwei, die Raupe.
»Sinnend geh’ ich durch den Garten«: Judith Jakob zitierte zwischendurch Kurt Tucholsky, arbeitete Theodor Fontanes Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland in ihre Gartenlesung ein, die an manchen Stellen auch kabarettistische Züge hatte. Beispielsweise dort, wo sie den Gärtner als ein Wesen beschreibt, das selten mehr als einen Meter hoch ist, oben begrenzt durch sein Hinterteil, die Beine gespreizt, den Oberkörper abgeknickt und kopfüber nach unten gehängt.
»Hätte ich nicht Menschengröße, wäre ich nicht gar so breit, unter Blumen wollt’ ich leben, jetzt und auch für alle Zeit«: Gut, dass Judith Jakob nicht unter Blumen lebt, sonst wären die Zuhörer nicht in den Genuss dieses unterhaltsamen Abends gekommen. (jas)
Eintrittspreis für Einwohner des Ostseeheilbades Graal-Müritz & Gästekarteninhaber: 20,– € pro Person
Hinweis: Personen, die weder Einwohner des Ostseeheilbades Graal-Müritz sind noch im Besitz einer Gästekarte, sind verpflichtet, zusätzlich zum Eintrittspreis eine Tageskurabgabe zu entrichten.
Karten sind im Vorverkauf im Haus des Gastes Graal-Müritz (Rostocker Str. 3, 18181 Graal-Müritz) oder im Infopunkt an der Seebrücke sowie an der Abendkasse erhältlich – solange der Vorrat reicht!
Onlineticketshop | https://www.eventim-light.com/de/a/60f2af98fd5c7b2524ae5155/e/693afcfce3975d4e3b765a10
- Verkauf eventim-light Ticketshop | Eintrittspreis: 21,69 € pro Person (inkl. Ticketgebühr)
- Verkauf auf eventim.de und allen bekannten Vorverkaufsstellen: 23,69 € pro Person (inkl. Ticket- & Vorverkaufsgebühr)
Veranstalter: Tourismus- und Kur GmbH Graal-Müritz, Rostocker Str. 3, 18181 Graal-Müritz | Tel.: 038206 7030 | events.graal-mueritz.de
Fotos: Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen | Alexander Englert





