Dass die norddeutsche Romantik mit Caspar David Friedrich das Licht der Welt ausgerechnet an der Ostsee erblickte, kann eigentlich nicht überraschen.
Jahrhundertealte Eichen, die ihre Äste flehend in den Himmel strecken, weiße Kreidefelsen über smaragdgrünem Meer, dunkle Wolkentürme auf der bewegten Ostsee und die mahnende Ruine des Klosters Eldena sind nur einige der romantischen Sehnsuchtsziele.
Auf den Spuren der norddeutschen Romantik
Das einfachste Mittel, um Romantik zu erleben, sind antizyklische Wege: Geht man raus, wenn alle anderen noch schlafen, kann man sehen wie schön der Nebel über dem Flusstal hängt. Kommt man im Frühling, Herbst und Winter nach Mecklenburg-Vorpommern, erlebt man ein sagenhaft weites Land im flachen, weichen Licht. Wandert man im Sturm an der Ostseeküste entlang, wird man überrascht sein, dass die Wechsel zwischen Sonne und Wolken tatsächlich so ungestüm aussehen können wie auf einem romantischen Gemälde aus dem 19. Jahrhundert.
Sehen, was Caspar David Friedrich sah
Einige der bekanntesten Werke des romantischen Malers hängen im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. Die Originalschauplätze, die Friedrich in seinen Bildern festhielt, sind nicht weit weg:
Die Klosterruine Eldena etwa, deren rote Backsteinmauern er in den unterschiedlichsten Lichtstimmungen und Jahreszeiten malte und mal ins Riesengebirge, mal in ein grünes Dickicht versetzte. Die echte Ruine steht immer noch am Rande von Greifswald und scheint sich kaum verändert zu haben.
Auch der Blick, den Friedrich um 1820 mit den „Wiesen bei Greifswald“ einfing, ist bis heute fast unverändert. Die Kirchen St. Marien, St. Nikolai und St. Jacobi bilden immer noch die Silhouette der Hansestadt. Dort wurde Friedrich 1774 als Sohn eines Seifensieders geboren. Seit 2004 ist in seinem Geburtshaus das Caspar-David-Friedrich-Zentrum untergebracht.
Am Strand von Vierow am Greifswalder Bodden skizzierte Friedrich ein Fischerboot. Am Horizont ist die Küste von Rügen zu erkennen. Dort fand der große Maler damals mit den Kreidefelsen ein weiteres Lieblingsmotiv.
Katrin Staude, Ur-Ur-Ur-Ur-Großnichte Caspar David Friedrichs, auf den Spuren des Malers:
Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und unter www.vorpommern.de.