Ein Schloss, ein Park, ein See – diese romantische Kombination ist in Mecklenburg-Vorpommern so weit verbreitet wie in keiner anderen europäischen Region. Zwischen grünen Hügeln, dichten Wäldern und bunten Wiesen liegen etwa 2.000 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser malerisch eingebettet in romantische Parkanlagen und die weite Landschaft zwischen Ostseeküste und Mecklenburgischer Seenplatte.
Ungefähr 300 dieser herrschaftlichen Immobilien laden als Museum, Konzertstätte und Veranstaltungsort oder als stilvolle Herberge zum Lustwandeln, Entspannen und Genießen ein. So manche stehen auch als romantische Hochzeitslocation hoch im Kurs.
Die Themen im Überblick:
Die schönsten Schlösser im Land
Die imposantesten Residenzen haben die Herzöge zu Mecklenburg hinterlassen: Das Renaissance-Schloss Güstrow, die Barockanlage der Stadt Ludwigslust, das Schloss Schwerin als Paradebeispiel für den romantischen Historismus und das klassizistische Schloss von Hohenzieritz wurden vorrangig zu repräsentativen Zwecken erbaut . Es folgten ganze Stadtensembles wie Putbus und Neustrelitz, dazu noble Sommerresidenzen und verspielte Jagdschlösser wie in Granitz und Gelbensande.
Diese großen und fürstlichen Anwesen bieten Besuchern faszinierende Ein- und Ausblicke – angefangen von der Panoramasicht auf die Ostseeinsel Rügen, über die 1000-jährige Geschichte der mecklenburgischen Herzöge bis hin zur umfangreichsten Sammlung niederländischer Malerei aus dem Goldenen Zeitalter in Europa.
Im Reich der Blumenkönigin
Auf Schloss Mirow blüht die Erinnerung an Prinzessin Sophie Charlotte und ihre Botanik-Begeisterung in einer mitreißenden Ausstellung: Im Streublumen-Zimmer kann man sich gut vorstellen, wie die kleine Sophie Charlotte bei ihren Streifzügen durch das elterliche Schloss Mirow die Tapete mit den aufgemalten Rosen und Nelken studierte und ihr Interesse für die Botanik geweckt wurde. Damals ahnte niemand, dass das Prinzesschen schon bald eine der mächtigsten Frauen der Welt sein würde. Denn 1761 erwählte George III. von Großbritannien die 17-Jährige aus dem Herzogtum Mecklenburg-Strelitz zu seiner Gemahlin. Die Welt kennt sie heute vor allem unter ihrem Beinamen "Queen of Botany“ – die Blumenkönigin.
Ihr großes Glück fand die frischgebackene Königin in den Gärten von London, Kew und Hampton Court, mit denen sie sich viel beschäftigte. Dass Londons Parks und Gärten bald schon zu den berühmtesten Europas zählten, ist auch ein Verdienst der Queen of Botany. Und als einer im Süden Afrikas entdeckten Pflanzenart mit aufgestellten, blau-orangefarbenen Blüten ein Name gegeben werden sollte, fiel die Wahl zu Ehren der Königin und ihrer Heimat auf "Strelitzia reginae".
In der Ausstellung auf Schloss Mirow wird das Leben der Blumenkönigin modern erzählt. Es geht um die Englandreise und um das Medaillon mit des Königs Bildnis, das sie bei sich trug, um den unbekannten Gemahl nach ihrer Ankunft zu erkennen. Es geht auch um den Aufstieg von Mecklenburg-Strelitz in die Liga der bedeutenden Dynastien. Die nach dem Herzogtum benannte Blume sieht man natürlich auch: Eine einzelne Strelitzie steht in einer Vase direkt an der Kasse und macht der „Queen of Botany“ Ehre.