Museen in Mecklenburg-Vorpommern
Geschichte und Kultur hautnah erleben
Die bewegte Vergangenheit, die lebendige Geschichte und die natürlichen Schätze des Landes sind in den kulturhistorischen, technischen und naturwissenschaftlichen Museen für die Besucher vielfältig dokumentiert und modern aufbereitet. Mecklenburg-Vorpommern bietet eine facettenreiche und themenübergreifende Museumslandschaft.
Geschichte an Ort und Stelle
Viele Museen in Mecklenburg-Vorpommern sind genau dort zu finden, wo sie hingehören: Ein Schifffahrtsmuseum auf einem Schiff an der Kaikante der Warnow. Das Gerhart-Hauptmann-Museum im Haus des Schriftstellers in Kloster auf Hiddensee. Das Archäologische Freilichtmuseum Groß Raden, wo sich vor tausend Jahren eine altslawische Siedlung befand. Und das Otto-Lilienthal-Museum in der Geburtsstadt des Flugpioniers - in Anklam.
Museen in meisterhaften Bauwerken
Die fünf Betonkörper des Kunstmuseums Ahrenshoop greifen Form und Größe ortstypischer Fischer- und Kapitänshäuser auf und verschmelzen raffiniert zu einer Gebäudeskulptur. Die geschwungenen Formen des Ozeaneums in Stralsund und des Müritzeums in Waren sind besonders originell und einprägsam. Die prunkvollen Schlösser des Landes erinnern noch heute an die einstige Macht der Herzöge. All diese besonderen Schatzkammern mit ihren ständigen und wechselnden Ausstellungen laden zum Entdecken und Staunen ein.
Schlossführung mit viel Liebe in Schwerin
Beim Rundgang durch das Schweriner Schloss mit Museums-Guide Godehard Weichert geht es ein bisschen um Geschichte und viel um Romantik. Im Mittelpunkt stehen Großherzog Friedrich Franz II. und seine Frau Auguste.
Weichert ist überzeugt, dass es wahre Liebe gewesen sein muss zwischen dem Großherzog und seiner ersten Ehefrau. Für ihn liegen die Beweise im Schweriner Schloss auf der Hand: Das Blumenzimmer, dass der Großherzog speziell für seine Auguste eingerichtet hat, mit liebevoll gemalten, blumigen Huldigungen im ganzen Raum.
Großherzog Friedrich Franz II. war ein raffinierter Bauherr. Ab 1842 ließ er die Schweriner Residenz zu einem imposanten Neorenaissance-Palast umbauen. Und steuerte selbst viele Ideen bei: Zum Beispiel dienten die Regale in seiner Privatbibliothek nicht nur der Aufbewahrung von Büchern und Folianten. Weichert führt vor, dass sich dahinter ein Gang verbirgt, der zum damaligen Schlafgemach der Gattin Auguste führt. Eine lohnende Investition – sechs Kinder gingen aus der Ehe hervor.
Auch der Thronsaal zeugt von Raffinesse: Hier empfing Friedrich Franz II. seine Gäste. Der Saal war nur schwer zu erwärmen. Darum wurde ein Heizungssystem entwickelt, das den Ofenrauch durch Röhren führte und so für Wärme sorgte.
Im Turmzimmer trafen sich die Herren gern auf eine Zigarre. Um nachher nicht zu riechen, legten die Männer eigens Jacketts an, die man später wieder wechselte – so entstand der „Smoking“.
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Nashorn "Clara" im Staatlichen Museum Schwerin
Claras Zuhause ist das Staatliche Museum Schwerin. Das berühmte Ölgemälde mit 3,50 Meter Höhe und 5 Meter Breite - ein lebensgroßes Abbild - wurde 1749 von Jean-Baptiste Oudry, Pariser Hofmaler Ludwigs XV., geschaffen. Es gilt als Höhepunkt seiner Serie großer Tierporträts und zählt heute zu den Highlights des Museums. Das lebende Vorbild, die "echte" Clara, kam 1738 in Indien zur Welt, wuchs als Nashorn-Waisenbaby unter Menschen auf, fuhr später als eines der ersten Panzernashörner mit einem niederländischen Kapitän nach Europa und reiste dort 17 Jahre lang von Ort zu Ort. Das Schweriner Museum ist heute im Besitz der größten Oudry-Sammlung der Welt. Einige der Werke hängen auch auf Schloss Ludwigslust.